Erwünschte und unerwünschte Konsequenzen der Drogenpolitiken Portugals und Englands mit Wales im Vergleich release_qgkwz6rrtjelhgpw4pj2do4o7e

Abstract

Im Rahmen einer vergleichenden Policy-Analyse untersucht diese Arbeit die Auswirkungen nationaler Drogenpolitiken auf gesellschaftspolitische Faktoren der Bereiche öffentlicher Gesundheit, Kriminalität und Strafjustiz sowie wirtschaftlicher Kosten anhand der Fallbeispiele Portugal versus England und Wales. Mit einem entkriminalisierten, gesundheitsorientierten Ansatz in Portugal, und einem prohibitionistischen Strafverfolgungsansatz in England und Wales wurden dabei gezielt Länder ausgewählt, welche drogenpolitisch deutliche Gegensätze bilden. Zum Zweck dieser Arbeit wurden sozio-politisch erwünschte und unerwünschte Konsequenzen von Drogenpolitik und -konsum festgelegt, gegen die die vorhandenen nationalen Daten abgeglichen werden konnten. In Bezug auf ebendiese Konsequenzen der Drogenpolitiken wurden die quantitativen Daten der Länder verglichen und die Ergebnisse qualitativ interpretiert. Generell verzeichnete Portugal mit dem entkriminalisierten Ansatz deutlich mehr erwünschte und weniger unerwünschte Konsequenzen als der prohibitionistische Ansatz in England und Wales. So sank in Portugal neben der Anzahl an problematischen Drogenkonsumenten und der Prävalenzrate gesundheitlicher Schäden wie HIV/AIDS und Hepatitis C auch die Anzahl an drogenbezogenen Festnahmen und Inhaftierungen, während diese Faktoren in England und Wales stiegen. Zudem waren die drogenbezogenen volkswirtschaftlichen Ausgaben der britischen Länder signifikant höher als die Portugals. Die Zusammenführung der Untersuchungsergebnisse spricht abschließend für das entkriminalisierte drogenpolitische Modell und begründet jedenfalls weitergehende Forschungen in diesen Themenbereichen.
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